Pressemitteilung
24.11.2021
Erster Strategietag des Islamischen Kompetenzzentrums für Wohlfahrtswesen e.V. bringt 8 muslimische Verbände zusammen: Gemeinsam wird über die Zukunft der islamischen Wohlfahrt gesprochen
Am Sonntag, den 21.11.2021 hat das IKW e.V. Vertreter:innen seiner Mitgliedsverbände (IRD, DITIB, IGBD, IGS, VIKZ, ZMD, ZRMD und UIAZD) zu einer Strategietagung eingeladen. Die Veranstaltung, bei der alle Verbände auf Vorstandsebene und durch Fachpersonal vertreten waren, hat im großen Saal der Zentralmoschee DITIB in Ehrenfeld stattgefunden.
Das vom BMFSFJ geförderte bundesweite Empowermentprojekt zur Wohlfahrtspflege mit den DIK-Verbänden neigt sich nach fünf Jahren dem Ende zu. Dieses zielte auf die Befähigung von Moscheegemeinden zur Erbringung wohlfahrtsstaatlicher Leistungen im sozialstaatlichen Rahmen. Das Islamische Kompetenzzentrum für Wohlfahrtswesen hat als Teil des Empowermentprojekts essenziell für die Professionalisierung des Ehrenamts in den muslimischen Religionsgemeinden mitgewirkt.
Bis dato haben die muslimischen Gemeinden mit ihren Angeboten im sozialen Bereich eine großartige Arbeit geleistet. Der stets wachsende Bedarf kann allerdings nicht nur durch den ehrenamtlichen Einsatz gedeckt werden und erfordert die Weiterentwicklung und den Ausbau der muslimischen Wohlfahrtspflege. Sinem Tekin fasste die Problematik, wie folgt zusammen: „Die bestehenden Angebote decken die Bedürfnisse der Muslim:innen nicht, da es an kultureller und religiöser Sensibilität in den vorhandenen und etablierten sozialen Einrichtungen fehlt“.
Vor diesem Hintergrund wurde über die Möglichkeiten eines islamischen Wohlfahrtsverbandes und die Zukunft des IKW e.V. gesprochen, die von Frau Aninka Ebert (Projektleitung mit Schwerpunkt Integration in der Bundesakademie für Kirche und Diakonie) übernommen wurde. Neben fundierten Beiträgen von Wolfgang Barth (ehem. Abteilungsleiter beim Bundesverband der AWO) und Sinem Tekin (Masterstudentin der Sozialen Arbeit), wurden die Vertreter:innen der Mitgliedsverbände in ein World Café eingeladen. In diesem World Café hatten alle die Möglichkeit ihre Ideen niederzuschreiben und in Kleingruppen zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde mit den Statements von Vorstandsmitgliedern und Schlüsselpersonen aus den Verbänden beendet. Einig waren sich alle, dass der Tag ein Erfolg und ein Auftakt war, dass man mehr gemeinsames Handeln braucht, um eine professionelle Islamische Wohlfahrtspflege aufzubauen. Dr. Zekeriya Altuğ, Vorstandsvorsitzender des IKW e.V., fasste die Ergebnisse zusammen und betonte: „Wir nehmen die Ideen und Anregungen des Tages mit und können im Februar-März nächsten Jahres mit ein paar ersten Konzeptideen die nächsten Schritte einleiten. Natürlich wird es kein schnelles Ergebnis geben, da uns allen bewusst ist, dass es ein längerer Prozess ist, bis wir eine professionelle Islamische Wohlfahrt haben. Eins ist klar, wir brauchen hierfür sowohl eine innermuslimische Koordination wie auch eine Netzwerkarbeit nach außen. Diesen Prozess kann und will das IKW begleiten.“
Weitere Strategietagungen werden im Jahr 2022 folgen.