Das Islamische Kompetenzzentrum für Wohlfahrtswesen e.V. (IKW) ist aus der Deutschen Islam Konferenz 2016 hervorgegangen. In dem gemeinnützigen Verein haben sich die sieben größten islamischen Religionsgemeinschaften Deutschlands zusammengeschlossen.
Vertreten sind die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland e.V. (IRBD), die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland e.V. (IGBD), die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland e.V. (IGS), der Verband der islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ), der Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. (ZMD) und der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland e.V. (ZRMD) vertreten. Das IKW hat es sich zur Aufgabe gemacht, in den Gemeinden vorhandene Strukturen der Wohlfahrtpflege und der sozialen Arbeit zu stabilisieren, Ehrenamtliche dazu zu befähigen, neue Angebote zu schaffen, und sie auf ihrem Weg zur Professionalität zu begleiten und zu unterstützen.
Islamische Gemeinschaften und Verbände bieten bereits seit vielen Jahren soziale Dienstleistungen wie Altenpflege, Frauencafés, Spielgruppen, Hausaufgabenbetreuung, Jugendtreffs, Sozialberatung u. v. m an. Die vielfältigen Angebote stellen nicht nur eine Reaktion auf den großen Bedarf an kultur- und religionssensibler Sozialer Arbeit dar, sie tragen auch dazu bei, dass sich Muslime als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft wahrnehmen. Daher sind Dienstleistungen von muslimischen Trägern und Verbänden in einer pluralen Gesellschaft wie der deutschen auch künftig unverzichtbar.
Zahlreiche soziale Dienstleistungen muslimischer Träger werden aus Eigenmitteln finanziert und wären ohne die tatkräftige Unterstützung von Ehrenamtlichen kaum umsetzbar. Mittelfristig wird diese Form der Leistungserbringung jedoch kaum mehr aufrecht zu erhalten sein. Spendenmittel und ehrenamtliche Mitarbeiter* stoßen an ihre Grenzen, Ressourcen werden knapper – wie in den Einrichtungen nicht-muslimischer Träger auch.
Deshalb benötigen wir langfristig eine freie muslimische Wohlfahrtspflege, die Ehrenamtliche mit professionellem Know-How unterstützt und die finanzielle Förderung der Träger und Verbände sicherstellt, damit die bestehenden Dienstleistungen auch weiterhin angeboten werden können. Des Weiteren – vielleicht sogar noch dringender – geht es aber um die Anerkennung und Wertschätzung der Dienstleitungen muslimischer Träger im Bereich der Wohlfahrtspflege, sowohl vonseiten der Politik als auch durch etablierte Wohlfahrtsverbände und die Gesamtgesellschaft.